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MOSKWITSCH SERVICE
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MOSKWITSCH SERVICE



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MOSKWITSCH SERVICE MZMA

  • Emailleschild
  • an allen Seiten abgekantet
  • Größe: 47x70cm
  • Alter: Ende40er bis Mitte der 60er Jahre
  • Hersteller: unbekannt


Quelle Wikipedia:

Moskwitsch

Die OAO Moskwitsch war ein sowjetischer bzw. russischer Automobilhersteller aus Moskau, der 2006 in Insolvenz ging. Bis 1991 trug das Unternehmen den Namen „AZLK“ Abk. für russ. Avtomobil'nyj zavod imeni Leninskogo komsomola) und verwendete „Moskwitsch“ (auch Moskvich oder Moskvitch) als Automarke.

Geschichte

Im November 1930 wurde in Moskau das Staatliche Moskauer Automobil Montagewerk „KIM“ gegründet, was im Dezember 1930 den Namen Moskauer Automobilwerk „KIM“ bekam. Die Abkürzung „KIM“ stand in Anlehnung an die Kommunistische Jugendinternationale . Zunächst begann in dem Werk mit der Montage in Lizenznahme von Ford-Pkw der Typen Modell A (1928–1931 und ab 1933 als GAZ A) und des Lkw-Typs Modell AA (ab 1933 als GAZ-AA), der dort bis 1939 produziert wurde. Ab 1933 wurde das Moskauer Werk eine Niederlassung des Gorkowski Awtomobilny Sawod  GAZ, „Gorkier Automobilwerk“) mit Hauptsitz in Gorki. 1939 wurde der Moskauer GAZ-Zweigbetrieb wieder unabhängig unter seinen Namen „Moskauer Automobilwerk KIM“. Zu gleicher Zeit begann man, die KIM-10-Pkw-Typen basierend auf der Grundlage vom Ford Prefect zu entwickeln und ab 1940 wurde im Moskauer Automobilwerk die Produktion dieses Automobiltypes gestartet. Dazu baute man parallel verschiedene Modifikationen: KIM-10-51 als Kabriolett und KIM-10-52 als viertürige Limousine. Es wurden dabei relativ hohe Produktionszahlen angestrebt, um die Motorisierung des Landes voranzutreiben. Mit der sowjetischen Besetzung Ostpolens im September 1939 am Anfang des Zweiten Weltkriegs musste aber vor dem Start der KIM-10-Serienproduktion der Automobilbau fast gänzlich eingestellt werden, und es wurden dadurch nur in etwa 500 Exemplare gefertigt. Nach Beginn des Deutsch-Sowjetischen Kriegs im Juni 1941 wurden die Werke komplett für die Kriegswirtschaft genutzt.

Im Mai 1945 verabschiedete der Rat der Volkskommissare der Sowjetunion eine Resolution zur Wiederaufnahme des Automobilbaues im Moskauer Automobilwerk und für die Entwicklung und Produktion eines Kleinwagens mit dem Namen „Moskwitsch“. Gleichzeitig wurde das Automobilwerk in „Moskauer Fabrik für kleinmotorige Automobile“  Abk. MZMA) umbenannt.

Mitte 1946 wurden die gesamten Fertigungsanlagen des Opel Kadett I (Modells 1938) als Reparationsleistung von Rüsselsheim nach Moskau gebracht. Zuvor gab es bereits Versuche, den Kadett zu kopieren.

Das Moskauer Unternehmen Firma MZMA wurde nun beauftragt, auf der Basis des Kadett ein Automobil zu bauen, das auf dem sowjetischen und internationalen Markt angeboten werden konnte. Im Jahre 1947 liefen die ersten Exemplare des Moskwitsch-400 vom Band. Weitere Typen waren der Moskwitsch-401 und -402, die aber nur in der Sowjetunion angeboten wurden. Der Export begann erst 1950 mit der Lieferung des Modells 400 nach Finnland.

Mitte der 1960er-Jahre wurde die MZMA in AZLK umbenannt. Gleichzeitig erfolgte eine äußerliche Modernisierung des Moskwitsch, der nun unter der Modellbezeichnung 408 mit einer Viergangschaltung, größeren Fensterflächen, höheren Front- und Heckscheiben sowie 13- oder 15-Zoll-Rädern ausgestattet wurde. Einen erheblichen technischen Sprung machte das Moskauer Automobilwerk mit dem Typ 412, der einen 1,5-Liter-OHC-Leichtmetallmotor mit halbkugelförmigen Brennräumen (Hemi-Bauweise), einen Bremskraftverstärker und eine Knüppelschaltung erhielt. Der neue Motor leistete 55 kW (75 PS). Er war in seiner Bauart an den M10-Motor von BMW angelehnt, hatte aber im Gegensatz zu diesem bereits einen Aluminiumzylinderblock. Die Zylinderlaufbuchsen waren auswechselbar. Das Aggregat war zu seiner Zeit auch im Vergleich mit der Motorisierung westlicher Pkw sehr modern und leistungsfähig. So verhalf der Moskwitsch-412 seinem Herstellerwerk Ende der 1960er bis Anfang der 1970er-Jahre zu beachtlichen internationalen Rallyesporterfolgen. Hier waren es insbesondere die Langstreckenrallyes, wie die etwa 25.000 km lange World Cup Rallye 1970 oder die Rallye Tour d’Europe 1974. Letztere endete mit einem Gesamtsieg von Stasis Brundsa Kaunas mit seinem Moskwitsch-412. Er setzte sich dabei in einem internationalen Rennen durch, das in diesen Jahren sonst mit Fahrzeugen wie dem Opel Ascona oder dem Porsche Carrera gewonnen wurde. Diese Zeit war die erfolgreichste von AZLK.

1975 bekam der Typ 412 neben einer äußerlichen Modernisierung eine verbesserte Bremsanlage und hieß dann Typ 2140. Trotz seiner nunmehr bereits veralteten Konstruktion wurde dieser Typ bis 1988 weitergebaut. Zu diesem Zeitpunkt war der Exporterfolg selbst innerhalb des Ostblocks bereits eingebrochen. Moskwitsch versuchte, den Absatz mit dem Aleko wieder anzukurbeln, was jedoch nicht gelang. Der Aleko war ausgesprochen schlecht verarbeitet und sehr rostanfällig. Das Auto setzte sich nicht durch, dennoch wurde die Produktion fortgesetzt. Mit Schulden von rund 700 Millionen Euro wurde Moskwitsch im Frühjahr 2006 endgültig von einem russischen Gericht für insolvent erklärt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Hersteller mehr als vier Millionen Fahrzeuge produziert.

Der Moskwitsch in der DDR

In der DDR hatte sich der preislich zunächst etwas unterhalb des Wartburg angesiedelte Moskwitsch in den 1960er-Jahren einen ausgezeichneten Ruf als Taxi, Fahrschul- und Dienstfahrzeug erworben und wurde vielfach eingesetzt. Das Modell dieser Zeit war der Typ 408 mit seiner damals zeitgemäßen Karosserie und seinen angedeuteten Heckflossen. Das Fahrzeug war bis zum Ende der 1960er Jahre einer der leistungsstärksten und robustesten Pkw im DDR-Alltag und dementsprechend beliebt.

1967 erschien erstmals der neue Typ 412 mit einem für seine Zeit sehr modernen (und im sozialistischen Automobilbau einzigartigen) 1500-cm³-OHC-Aluminiummotor mit 55 kW. In der DDR bekam man ihn allerdings erst fünf Jahre nach seinem Erscheinen zu sehen – 1972. Äußerlich unterschied der Wagen sich nicht von seinem kleinen Bruder, dem Typ 408, der in der Facelift-Karosserie als Typ 408 IE weiter importiert wurde.

Parallel kamen ab Anfang der 1970er Polski Fiat sowie die neuen Lada- (1200 und 1300) und Dacia-Modelle (1300) in die DDR, alles Lizenzbauten westlicher Hersteller, welche auf Grund ihrer moderneren Karosserie mehr den Geschmack privater Interessenten trafen, auch wenn die Motoren aller dieser Fahrzeuge noch herkömmliche Grauguss-Modelle, bei Fiat und Dacia sogar noch OHV-Modelle mit untenliegender Nockenwelle waren. So kam es, dass der Moskwitsch-412 trotz seiner überlegenen Motorisierung zwischenzeitlich sogar ohne Wartezeit erhältlich war. In den späteren Jahren zogen die Lada-Modelle dann auch mit der Motorleistung nach. Fortan blieben die 1500er- und 1600er-Ladas die erstrebenswertesten Autos für die meisten DDR-Bürger. Ab dem Jahre 1979 bekam die DDR keine Moskwitschs mehr aus der Sowjetunion. Die Robustheit und seine Fahrleistungen sicherten dem Moskwitsch aber bis zum Ende der DDR-Zeit einen festen Platz in Behörden, dem medizinischen Dienst und den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften sowie eine treue Fangemeinde unter vielen Privatleuten zu. Manch anderer hatte jedoch keine gute Meinung über den Moskwitsch: Neben seiner unzeitgemäßen Karosserie und dem schwammigen Fahrwerk mit Starrachse, das eher für Geländestrecken ausgelegt war, wurde der Moskwitsch auch wegen seines Durstes gefürchtet, der deutlich über dem eines Ladas oder gar Škodas lag. Schon bei kleinen Einstellungsmängeln konnte der Durchschnittsverbrauch auf 12 l/100 km und mehr ansteigen.

Der in den 1980er Jahren vorgestellte Typ 2141 spielte in der DDR bis 1989 keine Rolle, es gab keine Importe.

Nach der Wende verschwand der Moskwitsch sehr bald aus dem Straßenbild. Zu groß war der Abstand zum automobilen Standard geworden.