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Simson S50 B-1
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Simson S50 B-1



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Baujahr 1977, Originallack, Originalzustand 

 

Quelle Wikipedia:


 Simson S50

Das Moped Simson S50 ist ein vom VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Ernst Thälmann“ unter dem Markennamen Simson zwischen 1975 und 1980 hergestelltes Kleinkraftrad.

Modelleinordnung

Das S50 kann als Nachfolger der Vogelserie-Modelle Star und Habicht angesehen werden, da diese Baureihen zugunsten der S50-Produktion eingestellt wurden. Allerdings ist/war das S50 ein völlig neu konstruiertes Kleinkraftrad. Das grundlegende Konzept sowie das Design stammten im Wesentlichen von den Formgestaltern Clauss Dietel und Lutz Rudolph. Die Fahrwerkskonstruktion wurde von allen Nachfolgemodellen, wie dem S51, S70, S53 usw. nahezu unverändert übernommen.

Eigenschaften

Es war wegen seines für damalige Verhältnisse sportlichen Aussehens besonders bei den Jugendlichen in der DDR beliebt und begehrt. Bis auf Details wie Tank und Scheinwerfergehäuse unterscheidet es sich äußerlich kaum vom Nachfolgemodell S51.

Das Kleinkraftrad besitzt eine Weiterentwicklung des in der Schwalbe und dem Star verwendeten 50-cm³-Zweitaktmotors mit der Bezeichnung M53/1 KF (KF= Kickstarter & Fußschaltung). Der im S50 verwendete M53/2 KF unterscheidet sich hauptsächlich durch die Fahrtwindkühlung, die Motoraufhängung und das obere Pleuellager (Wechsel von Gleitlagerung in Bronzebuchse zu Nadellagerung, um anstatt 1:33 das umweltfreundlichere Öl-Benzin-Gemisch von 1:50 fahren zu können) von der Baureihe M53/1.

Vorzüge dieses Mopeds waren die einfache, sehr anspruchslose Technik sowie ein hervorragendes Fahrwerk. Hierfür spricht auch die für ein Kleinkraftrad große Reichweite von über 300 km, die auch zu zweit erreicht werden konnte. Durch diverse Anbauteile wie etwa eine Knieschutzdecke, Beinschild, Seitengepäckträger und Kofferträger (zur Montage der auch bei MZ verwendeten 26-Liter-Pneumant-Koffer) konnte man den Gebrauchswert des Mopeds noch individuell steigern.

Ein S50-Motor; er unterscheidet sich durch die stärkere Verrippung des oberen Zylinderkopfdeckels von seinem Nachfolger, dem S51-Motor. Man beachte die innenliegende Zündspule
Simson S50 mit neuer Tankform ab 1978

Angeboten wurden die Mopeds zuerst in den zwei Modell-Varianten S50N (ohne Blinkanlage) und S50B (mit der nun auch bei SIMSON eingesetzten 4-Leuchten-Blinkanlage ähnlich der bei den MZ-TS-Motorrad-Modellen). Erstmals bei Kleinkrafträdern kam in der S50-Baureihe (ab dem Modell B2) auch eine kontaktlose Zündanlage zum Einsatz. Die elektronische Zündanlage – SLEZ (Schwunglichtelektronikzündung) ist eine Hochspannungskondensatorzündung (HKZ) und stellt für damalige DDR-Verhältnisse eine Besonderheit dar. Entwickelt in Zusammenarbeit mit dem VEB Fahrzeugelektrik Karl-Marx-Stadt sowie dem VEB Keramische Werke Hermsdorf und VEB Fahrzeugelektrik Ruhla wurde erstmals eine vollelektronische und damit wartungfreie Zündung für Kleinkrafträder eingesetzt. Insgesamt wurden 562.100 S50 gebaut. Die Fahrzeuge wurden von der DDR auch in verschiedene, meist sozialistische oder Entwicklungsländer exportiert. Der Einzelhandelsverkaufspreis des Modells S50 B1 betrug 1510 Mark, der des Modells B2 1680 Mark.

Aufbauend auf die Serie S50 gab es Ende der 1970er-Jahre auch Versuche mit 100 cm³ und zwei Zylindern. Da aber bereits MZ Motorräder baute, wurden diese Entwicklungen nie in Serie gebaut.

In Deutschland sind die Fahrzeuge dieses Typs immer noch beliebt, weil sie aufgrund des Einigungsvertrages und der Fahrerlaubnisverordnung (§§ 76 FeV, Nr. 8 § 6 Abs. 1) trotz einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h mit einer Fahrerlaubnis der Klasse M gefahren werden dürfen. Normalerweise ist die Klasse M auf Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h beschränkt

Allgemeine Daten

Generell unterschied man zwischen den Varianten S50 N, S50 B, S50 B1 und S50 B2. Alle S50-B-Typen wurden in den Farben rapsgelb, kirschrot, saharabraun oder saftgrün ausgeliefert. Das S50 N wurde ausschließlich in Blau angeboten und hatte eine schlichtere elektrische Anlage (keine Blinker, kein Zündschloss, nur innenliegende Zündspule) und die Soziusfußrasten wurden direkt an der Schwinge befestigt. Somit war das S50N etwas leichter. Das S50B besaß unter anderem ein Zündschloss sowie eine 4-Leuchten-Blinkanlage. Das S50 B1 hatte, neben den Einrichtungen vom S50 B, bereits ein Standlicht, eine Lichthupe, 25-W/25-W-Fahrlicht und eine außenliegende Zündspule. Das S50 B2 schließlich besaß eine elektronische Zündung, vier Blinker, einen 6-V-35-/35-Watt-Scheinwerfer. Ab 1978 bekamen alle S50 einen flacheren Tank.