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IWL Motorroller Berlin
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IWL Motorroller Berlin



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VEB IWL Industriewerke Ludwigsfelde

Motorroller SR 59 Berlin im unrestaurierten Erstlack

  • Baujahr 1961
  • Hubraum 143ccm

 

Quelle Wikipedia:

Automobilwerke Ludwigsfelde

Die Automobilwerke Ludwigsfelde wurden am 1. März 1952 in Ludwigsfelde (Brandenburg) als VEB Industriewerke Ludwigsfelde gegründet. Später waren sie innerhalb des Industrieverbands Fahrzeugbau (IFA) der DDR die Stammwerke der Nutzfahrzeugproduktion.

Geschichte

1936 bis 1945

Die Daimler-Benz Motoren GmbH, ein Tochterunternehmen der Daimler-Benz AG, errichtete 1936 in einem Waldgebiet der Genshagener Heide am Rande von Ludwigsfelde ein Werk zur Produktion von Flugmotoren, das Flugmotorenwerk Genshagen. In dem „Nationalsozialistischen Musterbetrieb" wurden vor und während des Zweiten Weltkrieges Motoren der Typen DB 600, DB 601, DB 603, DB 605 für diverse Flugzeuge der Luftwaffe hergestellt. Zulieferer war u. a. der Dreilinden Maschinenbau im benachbarten Kleinmachnow, ein Tochterunternehmen der Robert Bosch GmbH. Im Werk Genshagen arbeiteten Ende 1943 über 14700 Menschen, davon 38 % freiwillige und unfreiwillige Zivilarbeiter, 5 % Kriegsgefangene und 2 % KZ-Häftlinge. Ende 1944 waren es 16600 Arbeiter. Davon waren 68 % Ausländer, Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge. 1940 produzierten 7700 Arbeiter 3176 Flugzeugmotoren. Die 16600 Arbeiter Ende 1944 erzeugten 10535 Flugzeugmotoren. Das war eine Produktivitätssteigerung um über 50 %., die auf extrem harte Arbeitsbedingungen und die lange Arbeitszeiten zurückzuführen war. Von 1943 bis 1944 existierte in der sogenannten „Deutschlandhalle“ ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück; 1100 weibliche KZ-Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit im Flugmotorenwerk eingesetzt.

Nach Kriegsende wurden die Fertigungseinrichtungen des Motorenwerkes Genshagen demontiert.

1951 bis 1964

Die Industriewerke Ludwigsfelde IWL wurden am 1. März 1952 in Ludwigsfelde gegründet. Die ersten Erzeugnisse waren Schiffsdieselmotoren und Maschinenelemente.

Nachdem 1953 mit der Konstruktion eines Rollers begonnen worden war, lief am 1. Februar 1955 der erste Roller vom Band.

Von 1954 bis 1962 wurden die Motorroller Pitty, Wiesel, Berlin und Troll in einer Gesamtstückzahl von 233.215 Stück produziert.

Motorroller-Modelle

Pitty

Hauptartikel: Pitty (Motorroller)

Motorroller des Typs Pitty wurden von Februar 1955 bis April 1956 in einer Stückzahl von nur 11.293 im Industriewerk Ludwigsfelde (IWL), welches dem IFA zugeordnet war, gebaut. Angetrieben wurde der Pitty von einem veränderten und u. a. gebläsegekühlten Zweitaktmotor der MZ RT 125/1 mit 3-Gang-Getriebe.

Wiesel SR56

Hauptartikel: Wiesel (Motorroller)

Motorroller des Typs Wiesel SR 56 wurden von Juni 1956 bis April 1959 in einer Stückzahl von nur 57.400 in Ludwigsfelde gebaut. Die Bezeichnung SR steht für StadtRoller. Als Antriebseinheit diente der verbesserte und RT-125-2 Motor.

Berlin SR59

Hauptartikel: Berlin (Motorroller)

Motorroller des Typs Berlin SR59 wurden von Mai 1959 bis Dezember 1962 in einer Stückzahl von 113.943 gebaut. Die Bezeichnung SR steht für StadtRoller. Anders als beim Wiesel und Pitty wurden bei der Type Berlin, auf 143 cm³ aufgebohrte und gebläsegekühlte MZ-125/3-Motoren verbaut. Ab dem Berlin besitzen zudem alle nachfolgenden IWL-Roller ein 4-Gang-Getriebe. Der unten in der Galerie gezeigte Einradanhänger „Campi“ ist aus dem Jahre 1962 und wurde in der IWL-Lehrwerkstatt gefertigt. Von diesen Einspuranhängern sind, zeitweise in Leipzig von der Firma Stoye-Fahrzeugbau-Leipzig – weltweit bekannt durch den Seitenwagenbau –, zeitweise im VEB Waggonbau Ammendorf und schließlich in der IWL-Lehrwerkstatt nur ca. 5.700 Stück produziert worden.

Troll

Hauptartikel: Troll (Motorroller)

Motorroller des Typs Troll-1 wurden von Januar 1963 bis Dezember 1964 nur in einer Stückzahl von 56.513 gebaut. Die Bezeichnung TR steht für TourenRoller. Er besitzt wie alle IWL-Roller einen speziell für den Rollerbetrieb geänderten MZ-Motor. Beim Troll stammt er ursprünglich aus der MZ ES 150 und leistet hier durch das leistungsmindernde Gebläse 9,5 PS.


Beginn der LKW-Fertigung

Am 21. Dezember 1962 erging des Beschluss des Ministerrates der DDR zum Aufbau einer LKW-Produktion am Standort Ludwigsfelde. Grundsteinlegung für die LKW-Montagehalle mit integriertem Presswerk war am 5. Juni 1964.

1965 bis 1990

Knapp 11 Monate später, am 1. Juli 1965, war Produktionsbeginn im VEB IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde.

Am 17. Juli 1965 lief der erste LKW W50 vom Band und am gleichen Tag erhielt Ludwigsfelde das Stadtrecht.

Die Bildung des VEB-IFA Kombinat Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde erfolgte am 1. Januar 1978, wobei das Kombinat und der VEB IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde getrennt geleitet worden sind. Am 1. September 1979 wurde das Automobilwerk Stammbetrieb des Kombinates.

Ab 1987 kam der LKW L60 zum Fertigungsprogramm hinzu, der eigentlich den W50 ablösen sollte. Von 1965 bis 1990 wurden die LKW W50 und L60 in 60 Grundvarianten und 240 länderspezifischen Ausführungen gefertigt.