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CLUB Zigaretten
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CLUB Zigaretten



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ca.70er Jahre

6 Zigaretten 20 Pfennig

Hersteller Anton Reiche A.-G. Dresden-A. 27.

Größe: 52x75cm

 

Quelle Wikipedia:

Club (Zigarettenmarke)

Die Club ist eine ostdeutsche Zigarettenmarke und gehört heute zum Konzern JT International. Sie wird vornehmlich in den östlichen Bundesländern vertrieben. Zu DDR-Zeiten war „die Club“ eine der höherpreisigen Filterzigaretten. Der Preis betrug 4,- Mark pro Packung, während die meisten anderen Filterzigaretten in der Spanne von 2,50 Mark bis 3,20 Mark gehandelt wurden.

aus der Historie:

Die Garbáty (Berlin) Fabrikgebäude hatten den Zweiten Weltkrieg relativ unversehrt überstanden. Da auch nach dem Krieg das Rauchen ein ungebrochenes Bedürfnis war, lag es im Interesse der Besatzungsmächte, die Zigarettenproduktion wieder aufzunehmen. So wurden die während des 1. Mai 1945 geplünderten und ausgebrannten Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik, die damals immer noch als Kommanditgesellschaft existierte, wieder in Betrieb genommen.

Zigaretten gab es damals in den Westsektoren Berlins auf dem Schwarzmarkt oder in der sowjetischen Besatzungszone auf „Marken“. Auch die „Intelligenz“ in der sowjetischen Besatzungszone kam nicht ohne Zigaretten aus. So hieß es in einem Bittbrief des Dichters Johannes R. Becher vom 27. April 1946 an den damaligen Pankower Bürgermeister Mätzchen:

„Wir haben für die engeren Mitarbeiter des Kulturbundes bisher von der Garbáty-Zigarettenfabrik, Herrn Direktor Limberger, eine kleine Anzahl Zigaretten bekommen, aber wie uns Herr Limberger mitteilen ließ, soll diese Lieferung schon im Mai eingestellt werden. Wir bitten Sie doch sehr, Herr Bürgermeister, Herrn Limberger dahingehend zu beeinflussen, dass er die liebenswürdige Spende fortsetzt.“

Nach der Gründung der DDR wurde die Garbátysche Kommanditgesellschaft in Volkseigentum überführt und bekam nun den Namen „VEB Garbáty“. Ein Jahr vor dem Bau der Berliner Mauer wurden die volkseigenen Betriebe „Garbáty“ und der VEB „Josetti“ zur „Berliner Zigarettenfabrik“ (Bezifa) zusammengeschlossen. Ab diesem Moment gab es den Namen Garbáty nicht mehr im Pankower Stadtbild. Bis zur „Wende“ gab es in der DDR den „VEB Vereinigte Zigarettenfabriken, Werk Berlin“ mit knapp 500 Beschäftigten. Dieses Werk versorgte von seiner modernen Produktionsstätte an der Berliner Straße aus die Raucher in der DDR mit Zigaretten der Marken „Club“, „Cabinet“ und „Karo“.

Die „Garbáty-Villa“ in der Berliner Straße 127 wurde in der DDR als Wohnsitz des bulgarischen Botschafters genutzt. Im Gebäude des jüdischen Waisenhauses befand sich bis zur Wende die kubanische Botschaft.

 


Quelle tagesspiegel.de, vom 19.06.2010:

Ehemalige Zigarettenfabrik Garbáty (Berlin): Club Filter-Zigaretten Made in Pankow

Der Westen drehte zu DDR-Zeiten mit.

Bis 1990 wurden die Club Filter Zigaretten in Pankow hergestellt – eine Produktionsstätte der VEB Vereinigte Dresdner Zigarettenfabriken. Zu DDR- Zeiten war „die Club“ mit 4 Mark (Ost) eine höherpreisige Filterzigarette. Sie war ganz nach westlichem Geschmack. Die Tabake kamen direkt vom Klassenfeind:

„Die Club hatte amerikanischen Blend“, erinnert sich Hans-Peter Köhn, inzwischen pensionierter Prokurist der westdeutschen Im- und Exportgesellschaft Franz Kragh. Das Unternehmen hatte 1950 mit der devisenklammen DDR ein Kompensationsgeschäft ausgehandelt, das bis 1990 hielt: Das Bremer Handelshaus lieferte bereits vier Jahre nach dem Krieg italienische Kentucky-Tabake in „den Osten“.

Im Gegenzug nahm Kragh Zucker und Chemikalien ab. Für Rohtabak aus Brasilien, Italien, USA gab es später alle möglichen DDR- Produkte, die im Westen verkauft wurden: Werkzeug, Bürowaren, Bonbons, einmal sogar eine Zuckerfabrik „Made in GDR“. Achtzig Prozent des Imports von Westtabak liefen über Franz Kragh. „Wir waren Exporteur Nummer eins“, erinnert sich Köhn, „wir haben für 30 Millionen D-Mark Tabak an die DDR verkauft, jährlich.“ Die Tabake wurden nicht nur zur Veredelung der DDR- Zigaretten benötigt. Die DDR produzierte auch West-Zigaretten in Lizenz – für die Intershops. Dies geschah in Dresden und in Nordhausen. Bü.