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IFA MZ Service
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Größe 60x80cm


Quelle Wikipedia:

Motorradbau in Zschopau

In der sächsischen Stadt Zschopau werden seit 1922 Motorräder gebaut. Bekannt wurden die Firmen ab 1952 unter dem Kürzel MZ, kurzzeitig mal MuZ. Die Kürzel stehen für VEB Motorradwerk Zschopau, Motorrad- und Zweiradwerk GmbH (MuZ) sowie MZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH und seit 2009 als Motorenwerke Zschopau GmbH. In Zschopau stand das erste Motorrad-Fließband der Welt. Bis zur Wende (1989) gehörte MZ zu den größten Motorradherstellern der Welt.

Geschichte

Motorradbau bis zum Zweiten Weltkrieg – Rasmussen, DKW, Auto Union

Im Jahre 1906 kaufte der Däne Jörgen Skafte Rasmussen in Zschopau eine leerstehende Tuchfabrik. Unter dem Namen Rasmussen & Ernst wurden zunächst Haushalt- und Werkstattgeräte sowie Kfz-Zubehör gefertigt. Ab 1912 firmierte das Unternehmen unter Zschopauer Maschinenfabrik J. S. Rasmussen. Es entstand das Markenzeichen DKW (Dampf Kraft Wagen). 1920 wurde ein Ein-PS-Fahrrad-Hilfsmotor entwickelt. 1922 begann in Zschopau die Serienproduktion von Motorrädern. Das erste Motorrad hieß Reichsfahrtmodell. In den Folgejahren entstand in Zschopau das erste Motorrad-Fließband der Welt. Im Jahre 1928 übernahm DKW die Audiwerke AG Zwickau und wurde 1929 mit einer Jahresproduktion von 60.000 Motorrädern die größte Motorradfabrik der Welt. Ab 1932 gehörte DKW zur neugegründeten Auto Union. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die nun in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) liegenden Produktionsstätten demontiert und in die Sowjetunion abtransportiert. Die Fahrzeugproduktion kam dadurch vorerst zum Erliegen.

Motorradbau nach dem Zweiten Weltkrieg - IFA

Das damals moderne DKW-Werk wurde von 1946 bis 1947 von der Sowjetunion komplett demontiert. Mit der RT 125, einer Vorkriegsentwicklung, begann 1950 unter dem Markenzeichen Industrievereinigung Fahrzeugbau (IFA) wieder die Produktion in Zschopau. Trotz der staatlichen Produktionsvorgabe von 5000 Stück wurden insgesamt nur 1700 RT 125 fertiggestellt. Materialknappheit ließ die Planerfüllung nicht zu. 1951 erschien das erste fahrbare Modell des seitenwagen-tauglichen Motorrades mit 350-cm³-Zweitakt-Boxermotor und Kardanantrieb, die IFA BK 350. Die Serienproduktion der BK lief jedoch erst 1953 an

Ab 1952 VEB Motorradwerk Zschopau

Das Motorradwerk firmiert seit 1952 unter VEB Motorradwerk Zschopau (MZ). Ab 1956 heißen, beginnend mit der im Januar auf den Markt gekommenen RT 125/2, alle Modelle nunmehr MZ. Im Juni folgte die MZ ES 250, im Dezember die MZ ES 175 und auch die BK 350 kam mit gesteigerter Leistung und besserer Geräuschdämmung als MZ BK 350 in den Handel.

Die Fertigung der Baureihe RT lief nach zwölf Produktionsjahren 1962 aus. Es wurden bei MZ insgesamt 310.800 RTs gefertigt. Die Produktion der ES 125/150 begann 1962. Das Modell hatte einen Blechpressrahmen, der in der Massenproduktion einfacher zu fertigen war. Zusammen mit den daraus abgeleiteten Baureihen ETS 125/150 und TS 125/150 stellt sie mit ca. 900.000 Maschinen das bis heute meist gebaute deutsche Motorrad dar. Zudem war sie das erste Motorrad mit asymmetrischem Abblendlicht überhaupt.

Motorradrennen

Im Jahr 1963 gewann das DDR-Nationalteam auf MZ-Motorrädern erstmals die Trophy bei der Internationalen Sechstagefahrt. Dieser Wettbewerb ist gleichbedeutend mit der Mannschafts-Weltmeisterschaft im Motorrad-Geländesport. Es folgten fünf weitere Trophy-Siege auf MZ in den Jahren 1964, 1965, 1966, 1967 und 1969. 1968 stürzte Werner Salevsky und verletzte sich. Daraufhin musste die MZ-Mannschaft das Rennen aufgeben. Ein letzter Erfolg bei der Sechstagefahrt gelang 1987, als die DDR-Trophy- und Silbervase-Mannschaften den Wettbewerb gewannen. MZ wurde dabei durch die Fahrer Jens Scheffler, Harald Sturm, Uwe Weber, Jens Grüner, Mike Heydenreich und Udo Grellmann vertreten.

Stückzahlen

Das einmillionste Motorrad seit 1950, eine MZ ETS 250 Trophy Sport, lief 1970 vom Band. 1983 lief das zweimillionste Motorrad vom Band, eine MZ ETZ 250. Mit diesem Modell wurden Scheibenbremse und 12-V-Elektrik eingeführt, beides damaliger Standard in der Motorradfertigung.

Konzept

Durch den einfachen Aufbau der Fahrzeuge und die untereinander leicht austauschbaren Teile ist die MZ, auch Emme oder Emmie genannt, ein „Volksmotorrad“, das auf Haltbarkeit und Modellkontinuität setzte. Dabei ging es den Konstrukteuren eher um Fahr-und Wartungskomfort als um sportliche Höchstleistungen. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation wurden aber auch weltweite Neuerungen wie beispielsweise das asymmetrische Abblendlicht oder die Kettenschläuche eingeführt. MZ gehörte zu den wenigen Firmen weltweit, die Motorräder mit Seitenwagen ab Werk lieferten.

Klientel

Die Motorräder waren auch in der BRD bei Versandkaufhäusern bestellbar und erfreuten sich wegen des günstigen Preises und dem robusten Aufbau insbesondere bei Studenten hoher Beliebtheit. In Städten mit großen Universitäten wie zum Beispiel Aachen gehörten sie bis in die 1990er Jahre hinein zum Stadtbild.

Nach der Wende

Nach der Wende wurde MZ 1990 privatisiert. Das Unternehmen Motorradwerk Zschopau GmbH meldete am 18. Dezember 1991 Konkurs an. Gründe waren unter anderem der Wegfall der Märkte in Osteuropa und Ostdeutschland.

Modellübersicht

  • Baureihe RT 125, 1950–1965
    • 1950–1954 IFA RT 125
    • 1954–1956 IFA RT 125/1
    • 1956–1959 RT 125/2
    • 1959–1962 125/3
    • 1964–1965 125/4
  • Baureihe BK 350, 1952–1959
    • 1952–1956 IFA BK 350
    • 1956–1959 BK 350
  • Baureihe ES, 1956–1978
    • 1956–1957 ES250 Doppelport
    • 1957–1962 ES 250
    • 1957–1962 ES 175
    • 1962–1967 ES 250/1
    • 1962–1967 ES 175/1
    • 1962–1965 ES 300
    • 1967–1969 ES 250/2
    • 1969–1973 ES 250/2 Trophy
    • 1967–1969 ES 175/2
    • 1969–1972 ES 175/2 Trophy
    • 1962–1969 ES 125
    • 1962–1969 ES 150
    • 1969–1977 ES 125/1
    • 1969–1977 ES 150/1
  • Baureihe ETS, 1969–1973
    • 1969–1973 ETS 250
    • 1970–1973 ETS 125/150
  • Baureihe TS, 1973–1985
    • 1973–1976 TS 250
    • 1976–1981 TS 250/1
    • 1973–1985 TS 125/150
  • Baureihe ETZ, 1981–1991
    • 1981–1989 ETZ 250
    • 1985–1990 ETZ 125/150
    • 1988–1991 ETZ 251/301