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MZ RT 125/3
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MZ RT 125/3



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RT 125

RT 125 ist die Bezeichnung eines Motorrads, welches von 1939 bis 1965 von verschiedenen Herstellern gefertigt wurde. Mit rund 450.000 in Deutschland gebauten Einheiten ist die RT 125 das meistgebaute deutsche Motorrad. Die Abkürzung RT steht für Reichstyp. 125 steht für die aufgerundete Hubraumgröße in Kubikzentimetern. Konstrukteur des Motorrads war der DKW-Chefkonstrukteur Hermann Weber. Die RT 125 gilt als das meistkopierte Motorrad der Welt. Mit rund 5 Millionen produzierten Exemplaren weltweit gilt sie nach der Honda Super Cub
mit einer Stückzahl von etwa 60 Millionen als eines der meistgebauten Motorräder der Welt.

Technik

Alle Modelle der RT 125 haben einen luftgekühlten Einzylinder-Zweitaktmotor mit Flachkolben und einer Schnürle-Umkehrspülung mit einer Bohrung von 52 mm, einem Hub von 58 mm und somit einem Hubraum von 123 cm³. Er entwickelt je nach Modell eine Leistung von 4,75 bis 6,5 PS.

Der Motorblock besteht aus einem Graugusszylinder mit einem Zylinderkopf und Gehäuse aus Aluminium, der vom geschlossenen Einrohrrahmen getragen wird. Der Motor hat eine spannungsgeregelte 6-V-Lichtmaschine und verfügt über einen Vergaser mit Schwimmer und Nadelventil. Sowohl die primäre, von der Kurbelwelle zum Getriebe, als auch die sekundäre Übersetzung, vom Getriebe zum Hinterrad, übernehmen Rollenketten. Das Getriebe besitzt ein Vorgelege und hat je nach Ausführung drei oder vier Gänge. Eingelegt werden diese durch nur eine Schaltklaue und ein spezielles Segment.

Für die Frischölschmierung wurde ein Zweitaktgemisch benötigt mit einem Mischungsverhältnis Öl zu Benzin von 1:25 bis 1:40. Die Höchstgeschwindigkeit der RT 125 betrug modellabhängig 75 bis 90 km/h.


IFA- und MZ-Modelle in der DDR

Die Produktionsstätten in den Stammwerken Zschopau und Chemnitz wurden nach dem Krieg demontiert und als Reparationsleistung zuerst nach Moskau, kurz darauf nach MinskSowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) nannte sich das in der Sowjetischen Besatzungszone befindliche Werk in Zschopau ab dem 1. Juli 1946 IFA DKW. IFA ist die Abkürzung für den am selbigen Tag neu gegründeten Industrieverband Fahrzeugbau. Das Werk produzierte als erstes Modell nach dem Krieg eine weiterentwickelte RT 125 von 1939, die IFA DKW RT 125. transportiert. Auf Befehl der

Erste Versuchsmuster dieser Maschine wurden 1949 im wenige Kilometer von Zschopau entfernten Willischthal gefertigt. Nach dem Umzug nach Zschopau wurde das Motorrad von 1949 bis 1954 gebaut und hatte von Anfang an die damals moderne Teleskopfederung sowie eine Hinterradfederung. Die Serienproduktion der später RT 125/0 genannten Maschine begann 1950. Im ersten Produktionsjahr verließen lediglich rund 1.700 Maschinen die Werkshallen. Das Motorrad ging jedoch ohne ausreichende Erprobung in Serie, und es zeigten sich bald offensichtliche Mängel.

Ab dem 1. Oktober 1951 durfte aufgrund einer ministeriellen Weisung der Firmenname DKW nicht mehr verwendet werden.

1954 erschien die weiterentwickelte IFA RT 125/1. Die beträchtlichen Änderungen waren äußerlich kaum sichtbar. Sie betrafen unter anderem die Rahmenverbindungen, die jetzt nicht mehr geschweißt, sondern gemufft und verlötet waren. Auch die Teleskopgabel, die Hinterradfederung, die Sättel, der Kippständer, die Radlager, die Antriebskette, die Kupplung, das GetriebePleuellager wurden verbessert. Der Motor erhielt eine 15-prozentige Leistungssteigerung, der Werkzeugkasten wanderte vom Tank an die linke Seite des Motorrads. Wichtigstes neues Element waren jedoch die bis dahin unbekannten Kettenschläuche. Sie schützten die Sekundärkette mit wenig Aufwand wie kein zweites System vorher und lösten das Problem der qualitativ schlechten und schwer erhältlichen Ketten. Entstanden war diese Erfindung aus der Notwendigkeit eines langlebigen Antriebssystems, da die damaligen Geradweg-Hinterradfederungen die Ketten stark beanspruchten. Nicht umsonst besaßen drei der ersten vier DDR-Maschinen (IFA RT 125, AWO 425, EMW R 35 und IFA BK 350) einen Kardanantrieb. Der mittlerweile millionenfach bewährte Kettenschutz ist auch noch heute ein Qualitätsmerkmal der MZ-Motorräder und wurde auch von anderen Motorradproduzenten übernommen. und die

1956 erfolgte die Umbenennung des Werks in VEB Motorradwerk Zschopau oder kurz MZ. Mit der neuen Bezeichnung des Werks fiel auch die Abkürzung RT aus dem offiziellen Namen des Motorrads (der Volksmund nannte das Motorrad weiterhin RT). Es hieß von da an schlicht 125/2 und war in vier Farben (schwarz, maron (kastanienbraun), hammerschlag-grün und -blau), mit Leichtmetallfelgen sowie Chromtanks erhältlich. Ab 1958 waren Vollnabenbremsen serienmäßig. Als letzte Weiterentwicklung des Motorrads erschien 1959 die MZ 125/3 mit Vierganggetriebe. Das Motorrad war nun wahlweise mit einer Sitzbank anstelle der Einzelsättel erhältlich. Die Maschine ist leicht an der Lenkerverkleidung zu erkennen, aus der nur noch die Griffe herausschauen.

Die Preise für die RT 125 bewegten sich zwischen 1.680 und 1.875 Ost-Mark. Die größere und stärkere AWO 425 kostete etwa 2.500 Mark. Die Preise für ein Auto lagen bei 8.500 (IFA F8) und 12.000 Ost-Mark (IFA F9). Somit war die RT 125 in der DDR das günstigste zulassungspflichtige Kraftfahrzeug.

Die 1964 und 1965 unverändert gebauten Exportmodelle trugen die Bezeichnung MZ 125/4.

Mit einem zusätzlichen Gebläse zur besseren Kühlung ausgestattet wurde der Motor der RT 125 auch in die ab 1955 gebauten Motorroller IWL Pitty, Wiesel und Berlin, beim letzteren mit auf 150 cm³ vergrößertem Hubraum, eingebaut. Auch viele andere Teile der RT wurden in den Rollern verbaut. Das nachfolgende Modell Troll erhielt den Motor der MZ ES 150.

Alle 125- und 150-cm³-Motoren von MZ basierten bis 1985 auf dem Motor der RT 125. Erst mit der ETZ-Baureihe wurde ein gänzlich neuer Motor eingeführt. Das Verhältnis von Bohrung und Hub wurde aber auch hier beibehalten.